Wie die lange Weile ganz kurz wurde
Emil hat ein Zimmer voller Spielsachen und trotzdem – er tut nichts, es passiert nichts, er hat Lust auf nichts. Bis es klopft und sich eine merkwürdige, riesig große Gestalt in sein Zimmer schlängelt. Sie stellt sich vor als Weile, als sehr lange Weile. Doch mit ihr ist nichts anzufangen. Sie will nicht mit ihm spielen. Und sie ist auch nicht gekommen, um ihm vorzulesen. Geschichten ausdenken kann sie schon gar nicht. Dann erfindet Emil eben selbst eine. Die Weile ist entsetzt. Emil soll aufhören. Doch der findet Gefallen an seiner eigenen Geschichte und denkt gar nicht daran. Er lässt sein Stoffkrokodil gegen Drachen kämpfen und Schlösser bauen. Die Weile hält das nicht aus. Sie ist schon ganz kurz geworden und ergreift die Flucht. Emil sieht ihr verwundert nach, als sie aus dem Fenster verschwindet. Doch dann widmet er sich lieber wieder den Abenteuern, die sich auf seiner Bettdecke abspielen.
Nach dem Erfolg von »Dann gehe ich jetzt, sagte die Zeit« und »Wie anders ist alt?« ein neues philosophisches Bilderbuch von Bettina Obrecht und Julie Völk.